Sehr geehrte Damen & Herren - hallo Männer, hallo Mädels, ich freue mich, Sie/Euch auf einer meiner Webseiten begrüßen zu dürfen. Hier gibt‘s einiges rund um Jagd und Natur, sicher auch visionär / zukunftsweisend / „nachhaltig“ / abgedreht - auf jeden Fall nicht langweilig.
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„Eine Möglichkeit, EPS-Raupen zu dezimieren“

Ausgangslage:

Eichenprozessions-Spinner (EPS) breiten sich aufgrund von Klimaerwärmung stark in Deutschland aus. Eichen-Alleebäume weisen oftmals 3-5 und mehr „Nester“ aus. Natürliche Feinde gibt es kaum - die Jungraupen im Ei halten bis zu -29°C aus! Wer frißt schon Raupen mit Brennhaaren! Natürliche Feinde des EPS sind Wanzen, Schlupfwespen, Raupenfliegen, der Kuckuck, der Pirol und räuberische Käfer wie zum Beispiel der Puppenräuber - aber: Gibts die (noch) bei uns?! Naja, und nachts die Fledermäuse gegen die Falter…………….. Die „Umweltbelastung“ durch die jahrelang aktiven Brennhaare nimmt stark zu - man kann schon sagen „bedrohlich“ zu und verursacht bei allen „Outdoor“-Aktivitäten oftmals heftige und großflächige allergische Reaktionen! Weder öffentliche noch private Baumbesitzende - Gemeindemitarbeitende und eingesetzte Fachfirmen - kommen kaum dagegen an und vermögen nur mit Mühe öffentlich relevante Schwerpunktbereiche zu bearbeiten. Das Zeitfenster für Bekämpfungsmaßnahmen ist sehr eng - solange die Raupen fressen, sind chemische Gifte oder der Einsatz von Bacillus thuringiensis möglich. Die späteren Gespinstnester können nur noch aufwendig abgesaugt werden. Ein Abflammen wird als problematisch betrachtet, da v.a. die Brennhaare „im Winde verweht“ werden können. Der Einsatz von Chemie schädigt das ganze Ökosystem und wird daher zumeist abgelehnt. EPS-Fallen sind im Kommen - und vermutlich auch gut geeignet - aber nicht für jede Eiche finanzier- und kontrollierbar. FAZIT: Weder natürliche Feinde, noch Witterungsunbilden noch öffentliche Bekämpfungsmaßnahmen ermöglichen (zumeist) eine ausreichende Dezimierung .

Meine Ziele:

Deutliche Dezimierung von EPS an einzelnen Eichen und Eichenalleen in Ortsrandlagen, um Bürgerinnen und Bürgern eine ungefährliche Naherholung im Freien zu ermöglichen. Kein Einsatz von Chemie. Keine aufwändige technische Ausstattung und keine aufwändige Entsorgung. Keine Beschädigung der Eichen. Kein Verwehen der Brennhaare.

Meine Lösung vor Ort:

Im Südwesten von Appelhülsen - Bauerschaft Werlte - (und natürlich nicht nur dort) gibt es eine Reihe von Feldwegen, an denen u.a. Eichen mit ca. 20 bis 50 cm BHD (Brusthöhendurchmesser) stehen. Die unteren ca. 4-5m sind zumeist astfrei und überwiegend nicht von anderen Sträuchern beschattet/verdeckt - dies ist für eine gute Beobachtung und Bekämpfung sehr wichtig! Bei meinen Spaziergängen dort entdeckte ich dieses Jahr (2020) in den letzten 2 Maiwochen an allen diesen Eichen EPS- Prozessionen - und zwar stammauf- und stammabwärts - und allesamt in Höhen unter 2 Metern - wenn man den richtigen Moment abpasst! (Prozessionen von Baum zu Baum ebenerdig - z.B. auch quer über die Straße - habe ich dieses Jahr nicht entdeckt). Eckpunkte meiner Bekämpfungsstrategie: Von elemenarer Bedeutung ist das Erkennen des Zeitfensters, wenn die Prozessionen beginnen - z.B. im Rahmen von Spaziergängen. Dann werden mehrmals täglich „Kontrollgänge“ oder „Kontrollfahrten“ mit dem Fahrrad entlang der Alleen durchgeführt, um die Prozessionen in der geeigneten „Bekämpfungshöhe“ von 0 bis knapp 2 Meter zu erwischen. Die „Bekämpfung“ der Prozessionen erfolgt mittels eines kleinen Gasbrenners und einem Metallsieb. Das Sieb wird unter die Raupen gehalten, die Gasflamme wird so zügig geführt, dass die Häärchen verbrennen und die Raupen vom Stamm in das Sieb fallen. Der Brenner ist nicht direkt auf den Baum gerichtet, um ihn nicht zu beschädigen. Ber einer langsamen Brennerabsenkung werden die Raupen zwar eher am Stamm getötet - der Stamm wird dabei aber verrußt, d.h. vermutlich wird dabei auch Rindengewebe geschädigt. Die Raupen werden im Sieb dann getötet/verbrannt. Die toten Raupen werden im Graben/Böschung entsorgt. Gespinste bis in einer Höhe von 2 Metern werden zunächst mit einem Sprühkleber fixiert - eine Flammführung von unten nach oben öffnet das Gespinst und läßt die Raupen in das Sieb fallen. Gespinste enthalten innen immer Verpuppungsreste und freie Brennhäärchen - daher ist jede Aktion bei Gespinsten sehr gefährlich - u.a. Windrichtung beachten!

Bilder:

www.Gönner-Outdoor.de
Nottuln-Appelhülsen, Pfingsten 2020, Eichen-Alleebaum in der Bauerschaft Werlte mit EPS-Gespinst
Ich habe leider keine richtig große Prozession fotografiert - nur diese sehr kleine - demnächst mehr.
Aufgefangen - anschließend werden die Raupen noch „gegrillt“.
Andere Situation - deutlich mehr Raupen! Man sieht den Brenner. (Man bräuchte 3! Hände, um zusätzlich gute Bilder zu bekommen!)
Die Haare sind schon abgebrannt - die heiße Gasflamme läßt sie in den nächsten Sekunden sterben. Auch bei Raupen gilt: Möglichst keine Quälerei!
Das Handwerkszeug.
Der Pattexspray ist für Gespinste.
Nur die äußere Hülle kann verklebt werden! Im Inneren sind sowohl frei fliegende Haare als auch lebende Raupen. Sehr gefährlich!
Mit sehr viel Sorgfalt (Windrichtung, Gespinstgröße, etc.) gehts doch.